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Branchen-Talk mit Hans Joachim „Aki“ Reinke und Ralf Lochmüller

Von Bullen, Bären und Blasen – Frankfurter Fondspioniere im Dialog

Im Branchen-Talk zwischen Ralf Lochmüller, Gründungspartner und CEO bei Lupus alpha und Hans Joachim Reinke, CEO der Union Investment Gruppe, standen die Entwicklung der Asset-Management-Branche, die Herausforderungen der Altersvorsorge und die Zukunft des Investierens im Mittelpunkt. Beide waren sich einig, dass die Branche in den vergangenen Jahrzehnten von enormem Wachstum, Demokratisierung der Kapitalanlage und technologischem Wandel geprägt wurde. Reinke betonte: „Heute kann jeder alles kaufen, es gibt nichts, was es nicht gibt.“ Lochmüller ergänzte, dass die technische Transformation und die Digitalisierung das Asset Management grundlegend verändert hätten.

Ein zentrales Thema war die Altersvorsorge. Reinke forderte eine intelligente Verbindung von Frühstartrente und einer Reform der Riester-Rente: „Der Staat muss eine Alternative schaffen für Menschen zwischen 6 und 66.“ Lochmüller kritisierte, dass die Politik seit 30 Jahren die demografischen Herausforderungen ignoriere und plädierte für eine verpflichtende betriebliche Altersvorsorge auch für Kleinstunternehmen: „Eigentlich müsste ein Taxifahrer, eine Verkäuferin, eine Friseurin auch Anspruch auf betriebliche Altersvorsorge haben.“

Beim Thema Produktvielfalt und ETFs waren sich beide einig, dass es Platz für aktive und passive Ansätze gibt. Reinke sagte: „Wir sind aktiver Asset Manager, aber dort, wo wir keine Expertise haben, mischen wir ETFs bei.“ Lochmüller betonte die Bedeutung von Spezialisierung und Produktklarheit: „Unser Anspruch ist, in unseren Strategien zum ersten Quintil über einen Anlagezyklus zu gehören.“

Abschließend äußerten beide Optimismus für die Zukunft der Fondsbranche, trotz aller Herausforderungen. Reinke wünschte der Branche „strategischen Mehrwert von fundamentalem aktivem Asset Management und ein regulatorisches Umfeld, das private Altersvorsorge begünstigt.“ Lochmüller ergänzte: „Wir müssen wieder Lust machen auf Zukunft und nicht nur das Verteilungsbudget verwalten.“ 

Zum Abschluss brachte Hans Joachim Reinke aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums von Lupus alpha eine Torte mit und sagte eine großzügige Spende an den gemeinnützigen Verein „Die Arche“ zu. Die Arche engagiert sich seit 1995 für benachteiligte Kinder in Deutschland – viele regionale Projekte gibt es auch in Frankfurt.