Marvin Labod, Head of Quantitative Analysis, Lupus alpha, illustrierte das Thema „Risiko” mit einem ikonischen Bild: Evel Knievel, legendärer Stuntman der 1970er Jahre, springt mit einem Motorrad über 13 Trucks. Die Botschaft: Wer Risiken eingeht, sollte sie beherrschen. Im Asset Management ist dafür die Diversifizierung das klassische Instrument – über Anlageklassen, Länder, Regionen und Asset Manager. Das funktioniert mal besser, mal nicht so gut, und immer wieder auch mal gar nicht – siehe 2022, als Anleihen im Zuge der historischen Zinswende teils noch stärker nachgaben als Aktien.
Mit einem Risiko-Overlay, sagte Labod, lassen sich die Grenzen der Diversifikation erweitern. Es ersetzt nicht die Risiko Streuung, es ergänzt sie. Wichtig dabei: Risko-Overlay funktioniert vollkommen ohne jeglichen Eingriff in die strategische Allokation eines Portfolios. Während das abzusichernde Vermögen des Investors, bestehend aus diversen Einzelportfolios mit unterschiedlichen Strategien, in seiner Gesamtheit die Basis bildet, wird auf dieser Grundlage mithilfe derivativer Instrumente ein Sicherungsportfolio zusammengestellt. Fragt sich, was Investoren davon abhalten könnte, ihr Portfolio mit einem Risiko-Overlay abzusichern:
„Was sind Ihre Vorbehalte beim Thema Overlay?“, wollte Labod per TED wissen. Die Antworten: „Kosten“, sagte mit 47% die Mehrheit. Ein möglicher „Cashlock“ hielt 23% der Anwesenden von Overlay ab. Mangelnde Transparenz 21%. Der operationelle Aufsatz eines Overlays spielte mit 9% der Nennungen kaum eine Rolle – die organisatorischen und technischen Voraussetzungen liegen in der Regel vor.
Das nahm Labod zum Anlass, den Lupus alpha Werkzeugkasten voller Overlay-Tools vorzustellen – ein Must-have für jedes institutionelle Vermögen: Die Drawdown-Bremse federt schärfere Kursrückgänge ab. Der Tail-Risk-Fallschirm wirkt den Risiken schwarzer Schwäne entgegen. Die harte Wertuntergrenze, die quantifizierbar den Verlust bestimmt. Und der Ertrags-Booster, der die Kosten dieser Instrumente zur Absicherung deutlich senken kann. Im Ergebnis führt das zu einer besseren Performance, weil sich das Vermögen nach einem Kurseinbruch im folgenden Aufschwung nicht erst aus dem tiefsten Kurstal herausarbeiten muss, sondern von einem deutlich höheren Niveau aus wieder auf die Renditespur kommt und gleichzeitig der langfristige Trend der Anlage verstärkt wird.
Funktioniert das? Hätten zwischen Dezember 2007 und Dezember 2022 in einem globalen Portfolio aus 60% Anleihen und 40% Aktien die Drawdown-Bremse, der Tail-Risk-Fallschirm und der Ertrags-Booster gewirkt – was hätte das ausgemacht? In diese Zeit fielen die globale Finanzkrise, Corona und das Zinswendejahr 2022! Die Rendite ohne Risiko-Overlay: 100,6%. Nicht so schlecht. Die Rendite mit Risiko-Overlay: 146,4%. Deutlich besser und das bei deutlich reduzierten Drawdowns!